ZWISCHEN PYRENÄEN UND MITTELMEER

LANGUEDOC UND ROUSSILLON

Der Südwesten Frankreichs, die historischen Landschaften Languedoc und Roussillon am Golfe du Lion und die die Grenze zu Spanien säumende Region „Pyrenäischer Süden“ (Midi-Pyrénées) - ist schon seit uralter Zeit besiedelt. Dass hier schon in der Altsteinzeit Menschen lebten, beweisen zahlreiche Funde, besonders die einzigartigen Höhlenbilder im Pyrenäengebiet, die auf die Zeit um 60000 v. Chr. datiert werden. Die später hier siedelnden Ligurer wurden im frühen 1. vorchristlichen Jahrtausend von den Iberern und Basken unterworfen und schliesslich von den aus dem Norden vorstossenden Kelten (Galliern) grösstenteils nach Italien abgedrängt. Als die Römer ins Land kamen, verleibten sie es als Provinz Gallia Ulterior (später Gallia Narbonensis) ihrem Reich ein und brachten es zu hoher kultureller und wirtschaftlicher Blüte. In den Wirren der Völkerwanderungszeit folgten auf die Westgoten die Araber, die dann im 9. Jahrhundert den Franken weichen mussten. Nach der Teilung des Reiches Karls des Großen dem Westfränkischen Reich (Frankreich) zugeschlagen, wahrte der Südwesten noch Jahrhunderte hindurch seine politische und kulturelle Selbständigkeit, wie nicht nur viele Baudenkmäler aus jener Zeit, sondern auch die noch heute am Golfe du Lion gesprochene eigene Sprache, die Langue d'Oc, bezeugen.

Trotz der fortschreitenden Nivellierung durch den Pariser Zentralismus und der unaufhaltsamen Erschließung für den Fremdenverkehr, die vor allem im Mittelmeergebiet zur Entstehung moderner Touristenzentren geführt hat, hat dieser Teil Frankreichs noch viel von seiner Eigenart bewahrt. Das Besondere der vielfältigen Landschaften Südwestfrankreichs und der Menschen, die sie bewohnen, sollte man (muss man) erkunden